Die Verfolgung religiöser Kriegsdienstverweigerer
unter dem NS-Regime
– eine Buchpräsentation in Wien, 11. März 2005
Kriegsdienstverweigerung aus religiösen Gründen. Glaubenszeugnisse und Würdigung der Opfer. Colloquium-Buchpräsentation im Juridicum der Universität Wien, 11. März 2005. Von Links nach rechts: Mag. Harfmann (Verlag Österreich), Johannes Wrobel (Autor & Researcher), Univ.-Prof. Dr. Walter Manoschek (Universität Wien), Dr. Reinhard Kohlhofer (Rechtsanwalt/Colloquium), am Pult (auch unten): Marcus Herrberger (Autor), verdeckt (siehe unten): Heide Gsell (Autorin) und Univ.-Prof. Dr. Reinhard Moos (Universität Linz).
Fotos: (c) 2005 Johannes S. Wrobel
Programm (Ursprüngliche Quelle: www.colloquium.at/index_f.htm#18)
18. Veranstaltung:
"Kriegsdienstverweigerung aus religiösen Gründen"
SAMT BUCHPRÄSENTATION
11. März 2005, 18.00 Uhr
Universität Wien - Juridicum
Dachgeschoß
1010 Wien, Schottenbastei 10-16
Der Verlag Österreich und Colloquium
freuen sich Band 12 der Schriftenreihe Colloquium
Herrberger, Denn es steht
geschrieben: "Du sollst nicht töten!"
Die Verfolgung religiöser Kriegsdienstverweigerer
unter dem NS-Regime
mit besonderer Berücksichtigung der Zeugen Jehovas
(1939-1945)
mit einem Vorwort von Univ.-Prof. Dr. Reinhard
Moos
der Öffentlichkeit vorzustellen.
PROGRAMM:
17.30
EINLASS
18.00
BEGRÜSSUNG UND PRÄSENTATION BAND 12 DER SCHRIFTENREIHE
COLLOQUIUM
Herrberger, Denn es steht geschrieben: "Du sollst
nicht töten!"
Die Verfolgung religiöser Kriegsdienstverweigerer unter
dem NS-Regime mit besonderer Berücksichtigung der Zeugen Jehovas
(1939-1945)
18.10
GERECHTIGKEIT FÜR KRIEGSDIENST- VERWEIGERER
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Moos
18.20
DIE VERFOLGUNG DER KRIEGSDIENSTVER- WEIGERER AUS RELIGIÖSEN
GRÜNDEN DURCH DIE NS-MILITÄRJUSTIZ
Marcus Herrberger
18.40
GLAUBENSZEUGNISSE UND WÜRDIGUNG DER OPFER
Johannes Wrobel
18.50
WÜRDIGUNG ÖSTERREICHISCHER OPFER
Heide Gsell
19.00
REHABILITIERUNG DURCH DAS OFFIZIELLE ÖSTERREICH
Univ.-Prof. Dr. Walter Manoschek
19.10
KRIEGSDIENSTVERWEIGERUNG INTERNATIONAL
Dr. Reinhard Kohlhofer
19.20
DISKUSSION
20.00
ENDE DER VERANSTALTUNG
DIE REFERENTEN:
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Moos
Johannes Kepler Universität Linz, Institut für Strafrecht,
Strafprozessrecht und Kriminologie,
4040 Linz, Enzmüllnerweg 23, E-Mail: reinhard.moos@jku.at
Marcus Herrberger
Handelsfachwirt, erforschte seit 1998 mit der Heidelberger
Publizistin Hermine Wüllner (1929-2002) die militärgerichtliche
Verfolgung der Zeugen Jehovas im Zweiten Weltkrieg. Er arbeitete
bei verschiedenen regionalgeschichtlichen Studien zum Thema mit.
Johannes Wrobel
Leiter des Geschichtsarchivs der Zeugen Jehovas in Deutschland
(Selters/Taunus). Er veröffentlichte bereits zahlreiche
Aufsätze zur Thematik und referierte im In- und Ausland.
Heide Gsell
Lehrerin, leitete von 1997-2002 hauptamtlich das Geschichtsarchiv
der Zeugen Jehovas in Österreich (Wien) und war maßgeblich an
dessen Aufbau beteiligt. Sie arbeitete an mehreren Projekten zur
Verfolgung religiöser Minderheiten mit, betreut NS-Opfer bei der
Antragstellung bei diversen Opferfonds und unterstützt
Buchautoren, Diplomanten und Dissertanten bei ihren
wissenschaftlichen Arbeiten.
Univ.-Prof. Dr. Walter Manoschek
Universität Wien, Institut für Staatswissenschaft und
vergleichende Gesellschaftswissenschaft,
1010 Wien, Hohenstaufengasse 9/7, E-Mail:
walter.manoschek@univie.ac.at
Dr. Reinhard Kohlhofer Rechtsanwalt,
Generalsekretär des Colloquium,
[Wien, Anschrift und Daten gelöscht]
Dieses Buch ist den Kriegsdienstverweigerern aus
religiösen Gründen gewidmet, die von der NS-Militärjustiz zum
Tode verurteilt wurden, weil sie selbst nicht töten wollten.
Die Menge des verarbeiteten Materials, die wissenschaftliche
Methode der Auswertung, des Aufbaues, der sachlichen Darstellung
und der reichen Dokumentation, die Gründlichkeit und die klare,
gepflegte Sprache machen diese Abhandlung zu dem Standardwerk der
Forschung auf diesem Gebiet.
(Univ.-Prof. Dr. Reinhard Moos)
Zur Aufarbeitung der NS-Zeit und zur Verfolgung religiös
motivierter Kriegsdienstverweigerer unter dem NS-Regime wurde
bereits viel geschrieben. Warum noch ein weiteres Werk zu diesem
Thema?
Band 12 der Schriftenreihe Colloquium behandelt die Thematik
nicht nur in umfassender Weise und auf höchstem
wissenschaftlichen Niveau, sondern ist insbesondere auch deshalb
sehr wertvoll, weil er Einblick in die innere Person vieler
Verfolgten gibt - in ihre Beweggründe, Überlegungen und
Gefühle. Wie bei der Vielzahl der Verfolgten zu erwarten, sind
diese keineswegs einheitlich. Jeder Einzelne war ein Individuum,
keinem gefiel es, verfolgt zu werden, und jeder versuchte auf
seine ganz persönliche Weise mit der schwierigen Situation
zurechtzukommen.
Für jeden moralisch handelnden Menschen macht das den Band zu
einem außerordentlich interessanten, inspirierenden und
lesenswerten Werk.
(Mag. Florian Bartl)
Tagungsbericht (Quelle: http://www.webmart.de/nlhistory.cfm?id=102189&nlid=188156#NL [Stand Juni 2005])
Donnerstag, 16. Juni 2005 18:21
Subject: Colloquium informiert
Liebe Freunde und Mitglieder des Colloquium!
Colloquium möchte Sie wieder über die neuesten Ereignisse
informieren:
Schriftenreihe Colloquium - Band 12
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Am Freitag, 11. März 2005 wurde im Juridicum der neue Band 12
der Schriftenreihe Colloquium, Marcus Herrberger (Hg.), Denn es
steht geschrieben: "Du sollst nicht töten!" Die
Verfolgung religiöser Kriegsdienstverweigerer unter dem
NS-Regime mit besonderer Berücksichtigung der Zeugen Jehovas
(1939-1945) freigegeben.
Die Veranstaltung (gemeinsam mit dem Verlag Österreich und dem
Institut für Staatswissenschaft und vergleichende
Gesellschaftswissenschaft der Universität Wien) war
ungewöhnlich gut besucht. Die Referate der Autoren, Heide Gsell,
Marcus Herrberger, Univ.-Prof. Dr. Reinhard Moos und Johannes
Wrobel waren überaus informativ und auf höchstem Niveau.
Univ.-Prof. Dr. Manoschek ging auf die neueste Entwicklung zur
Rehabilitation der NS-Opfer in Österreich ein, sodass es zu
einer lebhaften Diskussion unter anderem mit der Abgeordneten zum
Nationalrat Mag. Terezija Stoisits kam.
Das nun vorgestellte Werk kann zweifellos als ein Standardwerk
zum Thema der Kriegsdienstverweigerung aus religiösen Motiven
bezeichnet werden, enthält es doch nicht nur eine lückenlose
Dokumentation der Opfer nach dem Forschungsstand 2004, sondern
auch eine Gegenüberstellung der verschiedenen Gruppen
religiöser Wehrdienstverweigerer und eine zeitliche Analyse der
Entwicklung bis zum Zusammenbruch des "Dritten
Reiches". Von besonderem Interesse ist der ausführliche
Beitrag von Heide Gsell bietet in ihrem Beitrag einen Überblick
über die bisherige Arbeit des Geschichtsarchivs der Zeugen
Jehovas in Österreich das Ergebnis seiner Forschungen. Besonders
interessant und berührend ist letztlich der Beitrag von Johannes
Wrobel, Leiter des Geschichtsarchivs der Zeugen Jehovas in
Deutschland, über die bisherige Dokumentation von
Abschiedsbriefen ermordeter Kriegsdienstverweigerer und deren
Bedeutung für die wissenschaftliche Forschung.
Dieser Band stellt für jeden, der sich für die Geschichte der
Wehrdienstverweigerer aus religiösen Gründen interessiert, eine
unverzichtbare Hilfe dar, die Einstellung, die inneren und
äußeren Kämpfe und die Kraft dieser Menschen zu verstehen. Er
sollte in keiner Bibliothek fehlen!
Erfreulich ist auch, dass der Preis für diesen umfangreichen
Band sehr niedrig gehalten werden konnte. Zu
Bestellmöglichkeiten siehe www.colloquium.at.
Die nächsten Bände der Schriftenreihe sind bereits in
Vorbereitung, Näheres im nächsten Newsletter.
In der Hoffnung, dass Sie das Colloquium in seinem Bemühen um
wissenschaftliche Diskussion aktueller Themen weiter
unterstützen, verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Verein Colloquium
Dr. Reinhard Kohlhofer
Generalsekretär
[Wien, Anschrift und Daten gelöscht]
www.standfirm.de / www.jwhistory.net